Konzepte sind manchmal dazu da, als Sprungbrett für das Eigenleben der Musik zu dienen. Diese (soeben neu erfundene) Regel hätten sich Phillip Taylor und seine Musiker vielleicht vor der Erstellung des neuen Paws-Album mal hinter die Ohren schreiben sollen. Angeregt von der Kritik, die die Debüt-CD der Schotten weiland als Lo-Fi abtat - obwohl man selbst doch der Meinung war, einen großen Schritt in Richtung konventioneller Klangstrukturen getan zu haben -, war das Motto für das schwierige zweite Album "größer, lauter, sanfter und ruhiger".

Was immer das bedeutet haben mag: So richtig nachzuvollziehen ist das nicht. Zwar bemüht sich das Trio, den eigenen Ansprüchen gerecht zu werden - etwa mit verzögerten, sorgsam gespielten Intros - aber irgendwann kippen die meisten der Tracks dann doch in jenes krachige Indie-Geschrammel um, für das die Band bekannt ist. Zugegeben: Mehr Dynamik ist so zu erreichen - eine besondere audiophile Finesse aber wohl eher weniger. Vielleicht sollten Paws einfach akzeptieren, dass sie eben doch eher eine Schrammelpop-Band mit Hippie Flair sind als alles andere.