In den USA zählen Ketch Secor und seine Jungs schon seit Jahren zu den Megastars des Party-Bluegrass-Country-Genres. Nun: Nachdem gerade The Devil Makes Three mit ihrer weithin ausverkauften Tour gezeigt haben, dass mit dieser Art von Musik auch in unseren Breiten Staat zu machen ist, könnte es ja vielleicht auch mal bei uns für die Band aus Nashville mit dem großen Durchbruch klappen. Schwer machen es Secor & Co. dem Zuhörer nicht: Die "Country-Musik für Leute, die denken, dass Country mal einen Tritt in den Allerwertesten braucht" (Secor) wird mit der Bandeigenen manischen Intensität vom ersten Ton an im kompromisslosen Highspeed-Party Modus vorgetragen. Die Straßenmusiker-Wurzeln schimmern hier immer noch durch wie die gemeinsame Vorliebe für klassische US-Folk-Roots. Dass Old Crow Medicine Show gelegentlich mit Dylan zusammenarbeiten (als Songwriter, wohlgemerkt), schadet der Credibility ja nun auch nicht wirklich. Und dass es die Jungs zwischenzeitlich gelernt haben, die aufdringlich gut gelaunten Stomp-Nummern gelegentlich mit durchaus veritablen Balladen zu durchsetzen, ehrt sie natürlich auch. Kurzum: "Remedy" ist das geeignete Gegenmittel für alle Arten von Blues. (Der übrigens zwischen der allgemeinen Bluegrass-Glückseligkeit auch musikalisch gelegentlich als Inspiration aufblitzt.)