In ihrer Heimat England hat Jess Morgan sich über ihre kontinuierlichen Live-Auftritte und zwei selbst verlegte Alben in Folkie-Kreisen bereits einen Namen gemacht. Kein Wunder, denn - wie auf ihrem dritten Album "Langa Langa", das nun auch offiziell bei uns erscheint, nachgehört werden kann, bedient sie das Medium souverän in Reinkultur. Unterstützt von dem akustischen Bassisten John Parker und diversen Gästen präsentiert Jess hier einen Zyklus makelloser Folkpop-Songs, in denen sie ihre wortreichen Stories um mehr oder minder interessante Charaktere in einem zeitlosen, geradlinigen Kontext präsentiert, den sie indes mit kleinen Haken und Ösen strukturell durchaus aufzulockern weiß. Den Umstand, dass ihre Gesangsstimme eher zu einer linearen Melodieführung tendiert, gleicht sie hierbei durch geschickt akzentuierte Arrangements aus, in denen Cello, Fiedel, Mandoline, Banjo und ein wenig Percussion ihre Spuren hinterlassen. Musikalisch lehnt sie sich dabei an die Traditionen des Genres an, zehrt dabei aber sowohl von angelsächsichen, wie auch keltischen und US-Amerikanischen Einflüssen, findet dabei aber durchaus zu einer eigenen Linie. Einmal abgesehen davon, dass der Pop-Faktor dieser Art von Musik hier bewusst hinter den präsentierten Geschichten hintanstehen muss, ist dies ein ziemlich makelloses Beispiel für kontemporären, akustischen Folkpop.