Kicca ist eine italienische Songwriterin, die bislang eher dem Jazz-Genre zuzurechnen war. Auf diesem vierten Album entschied sie sich indes für eine (Klang)-Farbe, die ihrer leicht nöligen Power-Soul-Stimme erstaunlich gut zu Gesicht steht. Es gibt nämlich Soul-Pop mit nur leichtem Retro-Einschlag, fetten Bläsern und jeder Menge Pfeffer unter dem Allerwertesten. In etwa bearbeitet Kicca damit jene Gemengelage, die ihre skandinavische Kollegin Miss Li - deren Stimmlage und Art gepresst zu Singen sie durchaus nahe kommt - bietet aber die Besonderheit, dass sie ihr Material, dass sie zusammen mit ihrem Partner Oscar Marchioni schreibt, teilweise auch auf italienisch und französisch vorträgt. Das ist ein netter Touch, den ja nun mal nicht jeder bieten kann. Abgerundet wird die Sache mit einem überraschenden Cover des Kinks-Klassikers "You Really Got Me". Insgesamt lehnt sich Kicca mit diesem Album für eine Jazzerin stilistisch bemerkenswert weit aus dem Fenster und schon alleine deswegen hat diese Scheibe einen Bonuspunkt verdient.