Scott Matthews passt mit seiner Ernsthaftigkeit, Tiefe und was die musikalische Gestaltung seiner Songs betrifft, so gar nicht ins Schema der jugendlichen, romantischen Pop-Songwriter, zu denen er auf dem Papier eigentlich zählen müsste. Die transparente Weite der Produktion, die auch auf diesem Album deutlich wird, der fast körperlose, ätherische Flüster-Gesang Matthews und die jazzige Auffassung seines Materials, das er dieses Mal im heimischen Studio aufnahm (deswegen auch "Home" im Titel), setzen ihn deutlich von den Folkpop-Ambitionen seiner Kollegen ab. Eher tendiert er mit dieser Auffassung in jene Richtung, die sein großer Kollege, der vor einiger Zeit verstorbene John Martyn verfolgte - allerdings weniger blues-lastig, weniger elektrisch und auch weniger unterkühlt. Dennoch: "Home Part 1" ist keine locker flockige Angelegenheit, sondern eine anspruchsvolle Songwriter-Scheibe mit subtilen Nuancen, jeder Menge Zwischentöne und einer lyrischen Note, die sich u.a. durch seine Begeisterung für Schriftsteller wie Alan Sillitoe und Robert Frost oder Maler wie Turner oder Magritte erklärt.