Zwar verarbeitet Sondre Lerche auf seinem neuen Album die Trennung von seiner langjährigen Ehegattin - aber dennoch ist dieses Werk jenes des Norwegers, das vielleicht am wenigsten von Schwermut und Melancholie geprägt ist; zumindest musikalisch. Vielleicht liegt es daran, dass er die unschönen Inhalte, die er in seinen Songs nun therapeutisch aufbereiten muss, auf besonders originelle Weise umsetzt. Mit durchaus konventionellen Mitteln gelingt es ihm, ganz eigene Klangwelten und Ansätze zu entdecken, mittels derer er seine Themen an den Zuhörer bringen kann. Das können gesampelte Gitarren sein, verschleppte Rhythmen, aufgebrochene Strukturen, gegen den Strich gebürsteter Gesang oder das Weglassen erwarteter Elemente. Sicher, so was wird ja hin und wieder versucht - aber selten gelingt es in einer solchen Formvollendung wie hier - was nicht zuletzt daran liegt, dass Sondre Lerche als gewiefter Songschmied den eigentlichen Song niemals aus den Augen verliert - egal wie exaltiert das Umfeld nun auch gestaltet sein mag. Es angesichts der Situation zwar sicher unangenehm - aber das ist dann tatsächlich Lerches innovativstes und schlüssigstes Album überhaupt geworden.