Die General Lee Band - und das werden Spezialisten am ehesten wissen - stellt insofern ein Unikum dar, als dass es sich dabei um eine Southern-Rock-Legende handelt. Aber eine aus dem Sauerland. General Willy Eilers und seine Mannen begannen in den 80ern ihren Eroberungsfeldzug Richtung Süden und galten lange Zeit als sichere Bank für eine (im Vergleich zu den Amis) Southern-Rock-Variante, bei der das "ROCK" deutlich größer geschrieben wurde als das "Southern". Hier wie da gabs die gefürchteten oder - je nach Sichtweise - geliebten, endlosen Gitarrenduelle, die indes bei der General Lee Band deutlich schroffer ausfielen, als den oft auf einen angenehmen Flow ausgerichteten Elaborate der "echten" Südstaatler.

Sei's drum: Das nun vorliegende Album, das anlässlich einer Band-Reunion erscheint, ist ebenfalls ein Unikum, denn es handelt sich nicht um ein Re-Issue, sondern um ein Werk, das eigentlich schon in den 90ern hätte herauskommen sollen - wenn man sich nicht bandintern diesbezüglich zerstritten hätte. Egal: Für Genrefreunde ist dieses Werk insofern ein Leckerbissen, als dass es hier - neben eigenen Kompositionen - auch interessante, durch den Southern-Wolf gedrehte Coverversionen von Blues-Tracks gibt, die dem Ganzen noch mal einen besonderen Twist verleihen.