Drei Jahre nach dem überraschend souveränen Powerpop-Debüt erscheint nun das zweite Werk von Dinslakens Rockband Nr. 1 The Rumours. Was sich auf dem Debüt bereits als Konzept abzeichnete - eventuelle Erwartungshaltungen oder Hörgewohnheiten grundsätzlich auszuhebeln -, hat sich hier zur Methode entwickelt. Kein Song gleicht dem anderen und jeder bietet auf seine Art durchaus etwas Eigenes. Dabei reicht die Palette sozusagen vom Mosh Pit bis in die Charts (und nach wie vor nicht bis zum Lagerfeuer). Die Musik von The Rumour lebt zum einen vom mächtigen Druck, den das Quartett auf Rockbasis erzeugt und zum anderen von der Unberechenbarkeit des jeweils zugrunde liegenden Stils. Das muss man auch handwerklich erst mal hinbekommen - Respekt! Zusammengehalten wird das eigentlich nur vom Gesang des kompetenten Frontmannes Sascha Störmann. Ansonsten gilt: Anything goes. Das Ganze wirkt somit zuweilen wie ein Mix-Tape - und das ist in Zeiten, in denen sich die Leute für gewöhnlich an trendigen Styles orientieren, schon ein ziemlich cooles Ding und selbstbewusstes Statement.