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23.01.2015
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Kitty, Daisy & Lewis - The Third

Kitty, Daisy & Lewis - The Third
Sunday Best/Pias Cooperative/Rough Trade
Format: CD

Aller guten Dinge sind drei - das wird angesichts des dritten Albums des Familienunternehmens Kitty, Daisy & Lewis wieder einmal überdeutlich. Das von den Eltern unterstützte Geschwister-Trio begann seine Laufbahn als ziemlich orthodoxes Rockabilly-Unternehmen mit einer Vorliebe für organische, analaoge Retro-Seligkeit. Dass von den drei Protagonisten somit nichts wirklich Hippes, Zeitgemäßes zu erwarten wäre, wenn sie ihr drittes Album im eigens errichteten, eigenen Heimstudio unter der Regie des legendären zweiten Frontmannes von The Clash, Mick Jones, als Produzenten (und assoziiertes musikalisches Familienmitglied) einspielen würden, war schon irgendwie klar. Dennoch überrascht es dann doch, wie offen das neue Material daherkommt.

Nicht nur, dass das Trio instrumentell alles bemühte, was nicht niet und nagelfest war - vor allen Dingen Keyboards aller Art -, auch stilistisch dehnten die Geschwister ihr Klanguniversum schamlos in alle möglichen Richtungen aus: R'n'B-Einflüsse und Rock-Steady-Rhythmen kannte man ja bereits von der zweiten Scheibe - hier kommt aber noch vieles hinzu: Country, Swing, klassischer Torch-Song-Pop und vor allen Dingen Funk- und Disco-Rhythmen. Die Rockabilly-Fans, die den Großteil des Publikums des Trios ausmachen, dürften sich angesichts dieses betont weltoffenen Werkes vielleicht irritiert zeigen - alle anderen indes können den wagemutigen Freistil, den das Trio hier mit Hilfe von Jones inszeniert, rückhaltlos bewundern. Es ist ja immer nett, wenn sich eine Band erkennbar weiter entwickelt - was hier passiert, ist aber nicht bloß nett, sondern atemberaubend.



-Ullrich Maurer-


 

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