Das Label Blix Street Records ist eigentlich durch die posthume Veröffentlichung der Werke von Eva Cassidy (von denen es bis heute noch zehrt) zu einer festen Größe im Kanon gesitteter, klassischer Folkpop-Themen geworden. Dass Eva durch die Sängerin Grace Griffith überhaupt erst mit Blix Street bekannt gemacht wurde, wissen hingegen die Wenigsten. Wie auch Eva Cassidy, ist Grace Griffith von einer schweren Krankheit - in dem Fall Parkinson - gehandicapped und wie diese ließ sie sich musikalisch hiervon nicht beeinflussen und legt nun ihr wahrscheinlich letztes Album vor (inzwischen musste sie sich in ein Wohnheim zurückziehen).

Es gibt auch musikalische Parallelen zwischen Eva und Grace: Wie die inzwischen bekanntere Kollegin ist Grace keine Songwriterin, sondern eine Interpretin, wie diese bevorzugt sie geradlinige, unaufdringliche Oldschool-Arrangements mit jazzigem Timbre und wie Eva wählt sie ihre Songs zum Teil aus Traditionals und zum Teil aus eher selten gecoverten Kompositionen ihrer Kollegen aus (auf "Passing Through"gibt es z.B. "Cup Of Kindness" von Emmylou Harris und das von Nat King Cole bekannt gemachte "Nature Boy"). Im Falle von Grace Griffith kommt noch eine dezente keltische Note hinzu. Das Material wurde in mühevoller Kleinarbeit von Blix Street-Maestro Chris Biondi und seinem Kollegen Lenny Williams um die Gesangsbeiträge von Grace, die diese unter schwierigsten Umständen an guten Tagen einspielte, herumproduziert - was sich aber keineswegs niederschlägt: Das Album klingt weder uneinheitlich, noch zerstückelt noch gar depressiv. Es ist eher das, was der Titel vermittelt: Ein stoisches Vorbeigleiten, das die Flüchtigkeit des Lebens symbolisiert.