Die Schwedin Tove Lo ging mit den Mädels von Icona Pop zur Schule. Über die Icona Pop-Connection geriet sie dann an Produzent Max Martin, der - neben Icona Pop - z.B. auch für Girls Aloud tätig war. Man kann sich also ungefähr ausmalen, in welche Richtung das nun vorliegende Debüt-Album von Tove Lo geht. Da wäre zunächst ein Mal die aktuelle Hit-Single "Habits (Stay High)" - eine clever konstruierte Lana Del Rey-Emulation, die sich zur Zeit auch in unseren Breiten einer intensiven Rotation erfreut. Inhaltlich lehnt sich Tove Lo auch an anderen Stellen des Albums an Lana Del Rey an (nur dass sich nicht auf ältere, sondern jüngere Männer zu stehen scheint) - musikalisch ist "Habits" aber eine rühmliche Ausnahme auf "Queen Of The Clouds", da die restlichen Tracks meist eher linearen Charakters sind, die Tove Lo - wohl auf Anraten des Produzenten - stets mit derselben Intensität darbietet, was am Ende ziemlich penetrant rüberkommt. Das ist insofern schade, als dass immer dann, wenn ein Mal das Setting vom eingeschlagenen Instant-Pop-Gemauschel abweicht (etwa mit Club- oder Disco-Impulsen oder auf balladesker Ebene), die Sache eigentlich am Besten funktioniert. Was für diese Produktion spricht, ist der Umstand, dass nicht alles aus dem E-Pop-Baukasten stammt (also auch mal Gitarren oder Samples bemüht werden), dass die Songs nicht ganz so fröhlich präsentiert werden, wie das in dem Genre üblich ist, sondern auch mal eine düstere Note aufweisen und dass die Tracks nicht ganz so gnadenlos auf einheitlich getrimmt sind wie vergleichbare Elaborate. Als Wegwerf-Pop Scheibe für den Moment funktioniert diese Scheibe aber durchaus so, wie sie soll. Es wird für die Gute Tove nur schwer werden, ohne vergleichbares Songmaterial an den Erfolg von "Habits" anzuknüpfen.