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02.10.2015
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Zachary Cale - Duskland

Zachary Cale - Duskland
No Quarter/Cargo
Format: CD

Auf seiner feinen letzten LP "Blue Rider" positionierte sich Zachary Cale als hypnotisch-atmosphärischer Folkie im Dunstkreis von Bert Jansch, John Martyn, Elliott Smith oder Simon Joyner und brauchte oft kaum mehr als eine Akustikgitarre und seine introspektiven Texte, um zu begeistern. Auch "Duskland" ist tief in der Americana-Historie verwurzelt, ohne deshalb besonders traditionell zu klingen.

Vielmehr ist Cale ein wahrer Meister darin, althergebrachten Folk-Elementen neue Seiten abzugewinnen und dabei mit seinen gleichermaßen eleganten wie mysteriösen Texten in wohliger Wehmut zu baden. Die wunderbar gedämpfte 5-Uhr-morgens-Stimmung seiner neuen LP erinnert mehr als einmal an Bob Dylans Zusammenarbeit mit Daniel Lanois in den 90ern, die tiefenentspanntesten Momente eines Howe Gelb, die Western-Soundtracks von Ennio Morricone und die herrliche Düsterkeit von Angelo Badalamenti. Dass der 36-jährige Singer/Songwriter aus New York City stammt und nicht etwa aus Arizona oder Kalifornien, wie seine leicht lakonische, aber stets grazile Musik auch auf "Duskland" suggeriert, unterstreicht letztendlich nur seine Ausnahmestellung.



-Carsten Wohlfeld-


 

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