Also da muss man als Zuhörer und Fan auch erst mal sein Hirn drum winden: Kurt Wagner, Ryan Norris und Scott Martin von Lambchop machen ein Elektronik-Album - und zwar nicht irgend eines, sondern eines als Hommage an die "große elektronische Musik, die im Laufe ihrer Geschichte erschaffen wurde und bis in die Gegenwart reicht". Nachdem Wagner - der sich immer mehr als unberechenbarer Visionär outet - bereits 2005 bei Hands Off Cuba seine Fühler in dieser Richtung ausstreckte, gibt es bei Hecta keine Gefangenen mehr. In einem spröden Klanguniversum zwischen Avantgarde, Techno und experimenteller Elektronik tobt sich das Trio aus und Kurt Wagner dient sich als unwahrscheinlicher, letztlich aber erfolgreicher Frontmann mit seinem charakteristischen Sprechgesang (der hier zuweilen zugegebenermaßen ein wenig hysterischer gerät als sonst üblich) als Identifikationsfigur an. Egal wie man das Ganze nun musikalisch sieht oder im Kontext bewerten möchte: So viel Chuzpe und Konsequenz verdient unser aller Respekt.