Bei deutschsprachigen Songwritern ist es ja häufig so, dass sich die Erkenntnis aufdrängt, dass das Leben dieser Herrschaften auch nicht aufregender ist als das eigene - zumindest dann, wenn sie, wie David Huhn - darauf verzichten, ihre Sprache künstlich oder poetisch zu überhöhen oder sich in Metaphern und Codes zu flüchten und keine Phantasiegeschichten erfinden, sondern einfach ihre Alltagsbeobachtungen in Songs kleiden. Nachdem das gesagt ist, muss dann aber doch attestiert werden, dass das im vorliegenden Fall gar nix ausmacht, denn Huhn hat - zusammen mit seinen Partnern Jörg Sander und Zoran Grujovski - einen Weg gefunden, die eigentlich banalen Inhalte seiner Songs in phantasievollen musikalischen Strukturen und Arrangements einzubetten.

In Fact präsentiert sich Huhn hier - musikalisch - als gewiefter Songwriter mit einem Sinn für US-amerikanische Settings mit Westcoast Touch, der so einige detailreiche Kniffe drauf hat, die gleich ausgerichteten Kollegen hierzulande eher abgehen. Und so präsentiert sich Huhn auf diesem Werk auf musikalischer Ebene - ganz ohne die Bodenhaftung zu verlieren - als deutscher Paul Simon oder James Taylor. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.