Wenn es um Konsequenz und Ausdauer geht, ist Wolf Maahn immer ganz vorne mit dabei. Gelegentlich unterhalb des Radars des allgemeinen Szene-Business fliegend hat sich der Mann ganze fünf Jahre Zeit für sein 13. Studioalbum gelassen - und das mit einem guten Grund: Maahn lässt als Songwriter die Zeit für sich arbeiten. Was nicht von der Inspiration getrieben dahergeflogen kommt, wird auch nicht erzwungen. Vielleicht hören sich deshalb die neuen Tracks besonders rund und schlüssig an.

Thematisch beschäftigt sich Maahn dabei mit dem allgemeinen Datenwirrwarr und dessen Folgen - mit denen man sich heutzutage auseinander setzen muss, ob man nun will oder von Facebook, der NSA, Amazon oder der Telekom dazu genötigt wird - fügt dem Ganzen aber nicht unbedingt neue Aspekte oder gar Lösungen hinzu. Dass Maahn mit heiterer Gelassenheit aufzuspielen weiß, macht er ja auch bei seinen zahllosen Live-Auftritten immer wieder deutlich - das neue Album freilich klingt wie eine mühelos dahingeworfene, ungezwungene und betont organische Sammlung von eingefangenen Song-Szenarien, in denen sich Maahn - offensichtlich unterstützt von einer gut aufeinander eingespielten, motivierten Musikantenschar - als Interpret sichtlich wohlfühlt und dementsprechend aufblüht. So relaxed geht sowas nur, wenn alles am richtigen Platz sitzt - und das tut es auch. Da Maahn ja eh niemandem mehr etwas zu beweisen braucht, perfektioniert er stattdessen also lieber seinen gewohnten soulig angerichteten Folk-Pop-Songwriter-Rock - und der Erfolg gibt ihm am Ende hier auch recht.