Der Seekranke Steve zeigt sich auf seinem siebten Album von einer eher ungewohnt experimentellen Seite. Nicht, dass er den knorrigen Bluesman-Appeal, der ihm voranschreitet wie sein Bart, inzwischen abgelegt habe - er hievt ihn nun sozusagen bloß in neue Dimensionen. Der Titel des Albums "Sonic Soul Surfer" ist deswegen nur teilweise als Inside-Joke zu verstehen. Zusammen mit seinen Gästen Luther Dickinson (North Mississippi All Stars), Geigerin Georgina Leach und Maultrommler Ben Miller zerlegt er seine neuen Songs zunächst in ihre Einzelteile, um sie dann ziemlich unkonventionell durch einen psychedelischen Reisswolf zu drehen. Während der Mann auf der Bühne als One Man Show Furore macht, zeigt er sich hier - für seine Verhältnisse - als regelrechter Frickler. Das bekommt der Sache ziemlich gut und wirkt wie eine Art musikalischer Jungbrunnen - denn thematisch bleibt Seasick Steve natürlich seinem (wohl zunehmend arthritisch bedingten) Männer-Lamento treu.