Die Grande Dame des politisch motivierten Old-School-Americana-Songwritings schrieb die Songs zu ihrem siebten Album in den aufwühlendsten, schmerzvollsten, interessantesten und schönsten Jahren ihres Lebens - wie sie selbst sagt. Das - und wohl auch der Umstand, dass Dayna inzwischen nach New Orleans umgezogen ist, was sich musikalisch durchaus niederschlägt - sorgt dafür, dass das neue Material betont unterschiedlich, abwechslungsreich und auch deutlich rauer als gewohnt ausgefallen ist. Dayna musste sich ob ihrer Vorliebe für klassische amerikanische Americana-Settings wie Jazz, Folk oder Blues ja des Öfteren gegen den Vorwurf sträuben, als Retro-Künstlerin gesehen zu werden. (Dabei war das unfair, denn schließlich schrieb Dayna stets Songs, die einfach so großartig waren, dass sie von vorneherein wie Klassiker klingen.) Dieses Mal kommt aber eine bewusst abenteuerlustige Note hinzu - sowohl was die Instrumentierung, als auch die Darbietung und die Struktur der Songs betrifft. Natürlich kann man auch hier die "alte" Dayna immer noch heraushören - sie verschleiert sich nur ein wenig - mit Nachdruck, Schärfe und konstruktiver Melancholie. Für Fans ist dieses jedenfalls ein durchaus überraschendes Album geworden.