Alex Giannascoli ist ein alter Hase: Der Mann aus Philadelphia veröffentlichte ganze sechs LPs in eigener Regie, bevor er sich mit dem Material seines neuesten Werkes, "Beach Music" einem professionellen Studio-Team anvertraute. Seine diesbezügliche Nervosität ist allerdings unbegründet, denn schließlich hat es noch kaum je irgendeiner Musik geschadet, wenn sie am Ende besser klingt als vorher. Aufgrund seines reichhaltigen Backgrounds als Self-Made Man und Tour-Musiker kann er sich auf "Beach House" nicht so richtig für einen bestimmten Stil entscheiden. Wie auch, wenn die Inspirationen von "Noise über Piano-Balladen und Southern Rock bis Techno" reichten - wie er meint. Merkwürdigerweise schneiden Alex Gs Instrumentals songwriterisch dabei am besten ab: Sie sind klar strukturiert, angenehm arrangiert und gefallen sogar durch Melodiesprengsel. Die Tracks mit Vocals kommen dahingegen - zwischen Indie-Folkpop-Ästhetik und Prog-Psychedlia - eher verzettelt und richtungslos daher. Abgesehen von diversen Zufallstreffer-Passagen und überraschenden Ideen, wie z.B. dem Einsatz von Kinderchören, ist das eher irritierend und anstrengend als wirklich mitreißend oder interessant. In dem Fall gilt tatsächlich (konzeptionell) weniger wäre (musikalisch) mehr gewesen.