Bislang war Patty Griffin als solide Songwriterin des Americana-Genres mit einem Hang zum Countryesken bekannt. Ihre Stücke wurden regelmäßig von den großen des Genres gecovert - was für eine gewisse Universalität des Materials spricht. Das aber schien ihr nun nicht mehr gereicht zu haben. Die neue Scheibe zeigt Patty Griffin nun von sehr vielen, anderen Seiten. Country etwas findet nur noch als Zitat oder Referenz statt. Ansonsten lässt Patty musikalisch alles zu, was irgendwie geeignet erscheint, den neuen - nach wie vor betont poetisch ausgerichteten und zum Teil politisch motivierten - Songs Ausdruck zu verleihen. So beginnt das Werk mit einer atypischen Piano-Ballade, die sich von jazziger Melancholie zum intensiv durchlebten Blues steigert. Es folgen in lockerer Folge Folk, Gospel, Swamp-Blues, Rock oder Ragtime - aber stets auf ungewöhnliche Weise zueinander in Kontext gesetzt. Der letzte Song des Albums, "Shine A Different Way”, bringt es insofern auf den Punkt, als dass es ja durchaus legitim ist, als Songwriterin in einem anderen Licht gesehen zu werden wollen.