Marie-Helene Delorme kommt zwar aus Montreal, hat sich aber keiner der aktuellen Strömungen der kanadischen Szene(n) angeschlossen, sondern sucht ihr Heil in einer recht eigenständigen Spielart des E-Pop. Während sie ihre Laufbahn mit dem zusammenmixen von Beats und Grooves begann, wurde ihr das schnell zu langweilig und sie legt seither ihr Haupt-Augenmerk auf das Songformat. Dabei lag ihr die Suche nach der "perfekten Balance zwischen Rhythmen und Frequenzen" besonders am Herzen. Das führt zu einem recht transparenten Klangspektrum, in dem jede Menge Raum für ihre Vocals und Lyrics bleibt und das aufgrund des Verzichtes auf konsequente, durchgängige Club-Beats für eine gewisse Offenheit sorgt, in der die verschiedenen Referenzen - vom Reggae über R'n'B bis zum HipHop - gut zur Geltung kommen. Trotz einiger attraktiver Hooklines und Refrains verzichtet sie des weiteren darauf, konsequent auf der Pop-Schiene zu reiten. Das macht die Sache aber auch irgendwie interessanter und beständiger. Auch wenn Marie-Helene letztlich das Rad nicht neu erfindet, hat sie für sich so einen eigenen Weg im E-Pop-Dschungel gefunden.