Das ist nun bereits das sechste Album der österreichischen Songwriterin Clara Luzia, die zuletzt durch den Titelsong des Alpenwestern "Das Finstere Tal" von sich reden machte. Strukturell entschlackt, mit neuer Band und offensichtlich viel Energie im Bauch kommt Clara Luzia auf diesem neuen Werk ungewohnt aggressiv, roh und rockig daher. Die versöhnliche, folkige Note vergangener Tage wurde ersetzt durch einen ruppigen, greifbaren Ansatz, bei dem Clara auch als Gitarristin Neuland betritt.

Dennoch klingt die Produktion des Briten Julian Simmons recht transparent und lässt Luft für Claras Vocals, die sich dieses Mal auch politischen Themen widmen. Das Ganze wird dann - im selben Stil - abgerundet mit dem Lana Del Rey-Song "West Coast", dem Clara auf diese Weise eine ganz neue Perspektive eröffnete. Kurzum: auch dieses Clara Luzia-Album überzeugt wieder ein Mal auf der ganzen Linie. Und dennoch wartet Westdeutschland wieder ein Mal vergeblich auf einen Live-Termin der Dame.