Es kommt ja selten genug vor, dass ein französischer Musikant sich auf originär amerikanischem Musikterritorium souverän genug bewegen kann, um hier auch als Songwriter zu reüssieren. Renaud Brustlein alias H-Burns ist aber ein solcher. Auf seinem neuesten Werk gibt sich der Mann - nach einer wechselvollen Stilsuche, die ihn über Post-Rock, Rock und Folk führte - nun ganz dem Charme des Troubadours hin und legt eine Art musikalisches Portrait seiner Wahlheimat Los Angeles vor. Und das obendrein mit einer betont poppigen Note, die es so auch noch nicht gab.

Zuvor arbeitete der Mann mit so unterschiedlichen Charakteren wie Steve Albini oder Chris Bailey von den Saints. Dieses Mal ließ er sich sein Album von dem Indie-Produzenten Rob Schnapf auf den Leib schneidern - wies diesen aber offensichtlich an, die Indie-Schärfe eher draußen zu lassen. Dabei kam eine Art Mainstream-Americana-Westcoast-Album mit Attitüde heraus. Dank guten Songmaterials funktioniert das auch sehr ansprechend. Kann man tatsächlich mal so machen!