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05.06.2015
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Jim O'Rourke - Simple Songs

Jim O'Rourke - Simple Songs
Drag City/Rough Trade
Format: CD

Was für Jim O'Rourke vielleicht simple Songs sein mögen, sind für den Otto Normalhörer vielleicht schon wieder anspruchsvolle Kontemplationen zwischen Jazz, Indie-Rock, Folkpop und Artrock. Allerdings muss O'Rourke attestiert werden, dass sich der Mann auf seiner neusten Arbeit in Bezug auf die von ihm gewohnten Nickeligkeiten und experimentellen Sperrfeuer gegenüber seiner bisherigen Alben deutlich zurückhält. So basieren seine Songs dieses Mal tatsächlich auf Songs. Mag sich dämlich anhören - aber wer O'Rourkes Vorliebe, sein eigenes Material immer wieder zu brechen und dekonstruieren zu müssen kennt, wird dies nachvollziehen können. Dazu singt Jim O'Rourke mit brüchiger Stimme wie ein etwas stabilerer Robert Wyatt - und zwar auf jedem Stück.

Das alles ist dann eingefasst in hübsche, aber elaborierte, zum Teil auch üppig orchestrierter und zuweilen gar ausufernde Arrangements mit einem angenehm akzentuierten 60s Touch. Das Ergebnis sind dann geradezu epische Song-Fugen, in denen sich so alles entdecken lässt, dessen O'Rourke fähig ist. Fünf Jahre ließ sich O'Rourke für dieses Werk Zeit (was bei seinem Arbeitspensum als Arrangeur, Produzent und Komponist ja nicht weiter wundert) und schaffte es dann tatsächlich, sein bisheriges Magnum Opus zusammenzuschrauben. Nein - simpel ist das wirklich nicht; aber irgendwie großartig.



-Ullrich Maurer-


 

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