Ute Lemper und die Poesie - das ist eine lange Geschichte. Genau genommen widmet sich die "passionierte Weltbürgerin" (wie es in der Bio heißt) dieses Mal dem Werk des brasilianischen Schriftstellers Paulo Coelho - dessen Arbeiten rein formal nicht als Poesie denn als Prosa zu sehen sind, dessen Suche nach spiritueller Erleuchtung und Mystik sie aber inspirierte, aus Textpassagen Coelhos eigenständige Songs zu kreieren. Ausgehend von der Urlaubslektüre "Die Schriften von Accra" etablierte sie einen Kontakt zu Coelho, der sich seinerseits als Fan von Ute Lemper outete und das Projekt, seine Texte mit Musik zu verquicken entsprechend unterstützte (wenngleich er selbst nicht die Texte zu den Songs schrieb, die von Ute Lemper selbst fabriziert wurden).

Musikalisch arbeitet die Lemper hier mit Elementen aus Jazz, Chanson und mediterranen, orientalen und lateinamerikanischen Stimmungen, zu denen selbstredend auch Tango, Bossa und Samba gehören. Das Ganze wird dann hauptsächlich auf Englisch, aber auch auf Portugiesisch, Deutsch und Französisch intoniert. Dabei überrascht Ute Lemper als Sängerin mit einer geradezu souligen Rauheit, die man bislang von ihr in dieser Form nicht gewohnt war - und stellt damit ein mal mehr ihre Chamäleonhaftigkeit unter Beweis.