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09.12.2016
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Neil Young - Peace Trail

Neil Young - Peace Trail
Reprise/Warner Music
Format: CD

Zu sagen, dass Neil Young auf seine alten Tage auch immer wunderlicher werde, wäre angesichts dieses neuen Werkes fast noch untertrieben. Der hier besungene "Friedenspfad" ist - sozusagen - das Gegenteil des "Kriegspfades", denn Young übt sich hier als Indianderrechtler. Gleich mehrere Tracks beschäftigen sich mit dem Thema der Ureinwanderer Amerikas. Andere handeln von Gewerkschaftern, der reinigenden Wirkung der Arbeit oder dem Programmieren von bei Amazon erworbenen Robotern. Dazu gibt es ulkige Arrangements mit einer polternden Rhythmusgruppe, die sich in Sachen Tribal versucht, aber auf einen Backbeat verzichtet, akustischen Gitarren aller Art, die gerne auch mal unsinnig durch den Verzerrer gejagt werden und schneidend scharfen Young-Eskapaden im gewohnten Kompressor-Stil.

Schlecht ist das alles freilich nicht unbedingt - da hat Young schon belangloseres Songmaterial zusammengeschustert und es gibt auch keine absurden Experimente (wie er sich diese hin und wieder auch zuweilen leistet). Nur wird das alles mit einer gewissen Nachlässigkeit dargeboten - so als suche der Mann mittlerweile gar nicht mehr nach irgendwelcher Grandezza. Tatsächlich ist "wunderlich" am Ende das richtige Attribut, dieses Album zu schreiben. Mal vorausgesetzt, dass Young nicht in den nächsten Wochen stirbt, dürfte es indes zu den eher blasseren Alben seines konventionellen Oeuvres werden.



-Ullrich Maurer-



Surfempfehlung:
www.neilyoung.com
 

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