Ein wenig komisch ist das schon: Kula Shaker gehörten mit ihrem Album "K" vor 20 Jahren zur Speerspitze der ersten Brit Pop-Welle. Schon damals indes zeigte sich das Quartett um Crispian Mills nicht besonders interessiert an zeitgenössischen musikalischen Strömungen sondern versuchte sich an 60s Soundsettings und verquaster fernöstlicher Mythologie. In diesem Sumpf schien die Band dann auch irgendwann versackt gewesen zu sein, denn es folgte nie ein Album, das auch nur annähernd einen Eindruck wie das Debüt hinterließ.

Kula Shaker waren aber nie ganz verschwunden, sondern tauchten immer mal wieder irgendwo auf und feierten dann vorwiegend "K"-Romantik. Das werden sie auch auf der anstehenden Headliner-Europa-Tour wieder tun, leisten sich allerdings den Luxus zum "K"-Jubiläum ein brandneues Album mit recht ordentlichem neuen Material herauszubringen. Dabei bleiben sich die Herren musikalisch in etwa durchaus treu - verzichten heutzutage aber auf allzu offensichtliche Indien-Gimmicks (zumindest musikalisch) und geben sich vergleichsweise poppig. Auch kommt das neue Material betont spielfreudig und lebendig daher. Scheinbar hat es Crispin und Co. also nichts ausgemacht, 20 Jahre unter dem Radar zu fliegen. Nun: Es gibt Schlimmeres.