Eigentlich hätte das zweite Album des Rosenstolz-Nebenprojektes Gleis 8 bereits im letzten Jahr erscheinen sollen. Doch dann erkrankten mit Manne Uhlig und Lorenz Allacher (der bei Rosenstolz Saxophon spielte) beide an Krebs. Manne schaffte es, Lorenz verstarb leider. Klar, dass man da erst mal durchatmen musste - zumal das Album so auch tragischerweise zu einem musikalischen Nachruf für Lorenz Allacher wurde - der auf dem Album schlüssig in dem Song "Lied zum Schluss" kumuliert. Gleis 8 machen jetzt als Trio weiter - nach wie vor mit Anna F. als Frontfrau, Produzent Timo Dorsch und Drummer Manne Uhlig - und auch nach wie vor als druckvollere, fast rockige Variante des Rosenstolz-Klanguniversums; denn jegliche mögliche Schlager-Referenzen gehen diesem Projekt nun wirklich ab. Bemerkenswert ist bei all dem, dass das Ganze dann nicht etwa eine wehleidige Jammerorgie wurde, sondern ein zwar nachdenkliches Werk mit philosophischem Unterton, das aber musikalisch dann auch ein bodenständiges, lebensbejahendes Statement wurde.