Als anarchistische Live-Band mit psychedelischen, politischen und spirituellen Ambitionen ist das Quintett Guerilla Toss seit 2010 berüchtigt. Auf dem nun vorliegenden, neuen Album ging es offensichtlich darum, die ganze Energie und klangliche Konsequenz dieser Live-Acts auch auf der Konserve adäquat einzufangen. Dieses Experiment ist nun zweifelsfrei gelungen, denn die ganze Scheibe stellt sich als hyperaktiver Angriff auf das Hörzentrum dar, in der alle Klangphantasien der Band um die charismatische Riot Grrrl-Sirene Kassie Carlson genüsslich zelebriert werden. Fette Grooves, schwirrende Electronics, polternde Beats, schmirgelnde Acid-Gitarren, Noise und Feeback, jazzige Rhythmen sowie Carlsons Stream Of Conscious-Lyrics und ein allgemeines Feeling von Hysterie und kontrolliertem Chaos sorgen für einen nicht enden wollenden, epischen Schwall an Sounds, Vocals und Beats, der nach einem Umzug von Boston nach New York auch einen gewissen urbanen Charakter bietet. Entspannen kann man sich mit anderer Musik allerdings sicherlich besser - Guerilla Toss verlangen den Einsatz aller Sinne seitens des Hörers.