Dem Vernehmen nach ist das 11. Studioalbum der Norwegerin Susanna auf einem Flug durch eine Erleuchtung über den Wolken inspiriert worden. Insofern kann man denn auch nach Belieben eine spirituelle Bedeutung in die immerhin 22 Songs des Albums hineinlesen - zumal so einige (wie z.B. der Opener "Holy/Sacred") auch vom Titel her deutlich in diese Richtung verweisen. Freilich darf man nicht nach Antworten (oder etwa Fragen) suchen. Die meisten der Statements Susannas werden in Form von Mantren dargeboten. Einfach so. Das passt dann auch zu der musikalischen Umsetzung, die - obwohl teilweise durchaus im Songformat - sich auch in entsprechenden Klangmalereien ergeht.

Unhörbar ist das alles freilich nicht, denn Susanna gelingt es - zum Teil einfach deswegen, weil sie wunderschöne Melodiebögen und Harmonien kreiert; vor allen Dingen aber, weil das Album immens abwechslungsreich und immer wieder überraschend gestaltet ist -, den Zuhörer zu fesseln und zu binden. Popmusik ist das zwar nicht, aber wenn man weiß, dass Susanna mit so exaltierten Persönlichkeiten wie Will Oldham oder Jenny Hval zusammenarbeitete und stilistisch - von der Avantgarde über die Klassik bis zur Elektronika - so ziemlich alles ausprobiert hat, ist "Triangle" erstaunlich zugänglich, versöhnlich und unterhaltsam geraten (die eine oder andere schrille Spitze mal inklusive).