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29.04.2016
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Jane Lee Hooker - No B!

Jane Lee Hooker - No B!
Ruf/In-Akustik
Format: CD

Jane Lee Hooker ist so etwas wie die Verkörperung des Tongue In Cheek-Gedankens als solchem: Die fünf Damen aus New York nennen sich kurz nach der hypothetischen Schwester des großen Alt-Bluesers, um zu etablieren, wes Geistes Kind sie sind - machen aber im Titel der Debüt-CD gleich wieder deutlich, dass es bei ihnen keineswegs ausschließlich um den Blues geht. Stattdessen rocken die Ladies eher wie eine weibliche Variante der New York Dolls - jedenfalls was den rauen, semi-punkigen Ansatz geht, mit dem sie sich als solide, klassische Gitarrenrockband empfehlen. Und dann sind da noch die Vocals der Frontfrau Dana Athens, die sich mit einer Inbrunst ins Geschehen stürzt, als gelte es, den Geist von Janis Joplin zu beschwören. Das heißt also, dass hier nicht geshoutet oder geröhrt, sondern stattdessen mit viel Hingabe ausgelebt und -gelitten wird. Der Blues schließlich kommt - quasi durch die Hintertür - durch die Auswahl der Titel wieder ins Spiel, denn die Damen bearbeiten - bis auf den eigenen Rausschmeißer In "The Valley" - ausschließlich Coverversionen der Altvorderen. Dieses allerdings auf eine betont rotzige und (im positiven Sinne) respektlose Art, denn der Blues wird hier gerockt, dass die Fetzen fliegen.


-Ullrich Maurer-


 

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