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27.01.2017
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Ty Segall - Ty Segall

Ty Segall - Ty Segall
Drag City/Rough Trade
Format: CD

Das, was den alten Recken Ty Segall auszeichnet, ist, dass der Mann unbekümmert und stoisch seine Bahnen zieht und unbeirrbar von irgendwelchen erkennbaren Erwägungen oder Kalkülen sein Ding durchzieht. Das ist natürlich Segen wie Fluch, denn auf seiner neuen - merkwürdigerweise wie sein Debütalbum selbstbetitelten - Scheibe, macht er das, was er immer macht: Psychedelisch drauflosrocken was das Zeug hält - egal, ob da jetzt nun ein Song zur Verfügung steht oder nicht.

Das neue Zeug wirkt unsortierter und fragmentarischer - in gewisser Hinsicht also unfertiger - als zuletzt gewohnt. Vielleicht liegt das daran, dass er dieses Mal nicht alles selber machte und mit einer Band im Studio hantierte, vielleicht daran, dass er auf der Suche nach einem Innerspace unterwegs war. Jedenfalls funktioniert die Sache gerade bei seinem Hauptmetier - dem losrocken - fast gar nicht. Dagegen stehen dann anderseits sensibel ausgefeilte, Pseudo-Hits wie "Orange Color Queen" oder "Take Care (To Comb Your Hair)", die zumindest mit einer gewissen Beat-Sensbilität daher kommen. Am Ende bekommt man einen ziemlichen musikalischen Gemischtwarenladen um die Ohren geschlagen. Nicht unbedingt richtig schlecht und auf keinen Fall langweilig aber zuweilen ein wenig anstrengend.



-Ullrich Maurer-



Surfempfehlung:
ty-segall.com
 

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