Okay, es war keine Phase. Sie ziehen das durch, die meinen das ernst. Die Kafkas bleiben im (Synthie-)Pop und klingen weiter so, wie sie vor zwei Jahren auf der "Lebenslang"-EP geklungen haben. Zum Teil klingen sie sogar exakt so, zwei Songs von damals haben es auch noch mal auf "St. Helena" geschafft: "Nur nicht nach Hause" und natürlich "Ich tanze nackt in meinem Zimmer".

Dabei war die Hoffnung immer noch da, dass diese einst großartige Punkrock-Band noch mal zurück zu ihren Wurzeln geht. Aber nun, Markus Gabi und Co. haben keine Lust dazu, das ist okay. Und der aktuelle Sound hat ja auch so seine Reize und ein bisschen Punk ist er zumindest im Herzen. Denn ohne uns selbst zitieren zu wollen, ähnliches wie vor zwei Jahren schreiben wir auch über den Nachfolger, über das ganze Album. Die Kafkas machen keinen Pop, der einfach, oberflächlich, austauschbar ist. Die Kafkas machen Pop für die Beine und die Birne. Sie gehen mit Witz an die Sache, nehmen nicht alles ernst, haben aber auch ernste Momente und wer hier nicht zuhört, der verpasst was. Sind halt dann doch die Kafkas und nur die Kafkas. Zum Glück.