Frauen (nicht Mädels), die Rockmusik machen, gibt's ja nicht so häufig. Umso schöner, dass sich hier eine schwedisches Damen-Quartett unter dem Namen des Londoner Stadtteils Maida Vale zusammengefunden hat, um sich einer Spielart des Rock zu widmen, die ansonsten fest in männlicher Hand ist: Dem klassischen 70er-Jahre Schweinerock, nämlich.

Versehen mit einer angenehm temperierten Blues-Basis und einer homöopathischen Prise Psychedelia arbeiten sich Matilda Roth und ihre Kolleginnen eher schwerfällig als heavy durch ihr zuweilen episch ausuferndes Programm. Das ist aber insofern okay, als dass hierdurch - ohne die Betonung der Lautstärke oder physischen Kraft - der notwendige Nachdruck erreicht wird. Und was die retromäßig gepeilten Gitarrenpartien betrifft, gniedeln die Damen mit den besten Herren um die Wette. Sicher: Da gibt es jetzt keine innovativen Ansätze und auch das Songwriting offenbart nun gewiss keine visionären Aspekte... aber war das nicht bei den Herren, die in den 70s diese Art von Musikkultur betrieben, ganz genau so? Insofern findet man sich als Fan eines solchen Ansatz sofort zurecht in der Welt von MaidaVale - mit dem besonderen Bonus, dass einem ausnahmsweise mal nicht das Testosteron um die Ohren spritzt.