Das besondere bei diesem Projekt ist nicht so sehr, dass sich die Band One Trick Pony am amerikanischen Songbook in Sachen Ragtime, Swing, Folk und Bluegrass versucht - das tun schließlich viele - sondern, dass dieses aus Hamburg heraus geschieht. Dabei macht das Projekt um den Singer-Songwriter Jörn Ingwersen rein handwerklich gar keine schlechte Figur: Die Songs werden virtuos inszeniert, artgerecht (und demzufolge rein akustisch) arrangiert, der Gesang ist geschickt gestaffelt und sauber ausgeführt und die Songauswahl ist betont authentisch angelegt. Allein: Die Stimmung will nicht so recht überquellen - wie es bei lebhafter, volkstümlicher Musik dieser Art einfach notwendig ist.

Das liegt daran, dass die Aufnahmen zu ehrfürchtig, sauber und vorsichtig produziert wurden. Es fehlt einfach jene unmittelbare Kraft und Härte, die insbesondere jüngere Acts, die diese Art von Musik-Kuration in den USA betreiben, für gewöhnlich an den Tag legen. Bei One Trick Pony klingt das alles zwar technisch sauber - aber vom Klang her äußerst dünn und vom Feeling her insofern saft- und kraftlos. Rein akademisch kann man Musik wie diese einfach nicht erfassen. Das blühende Leben müsste schon irgendwie integriert werden.