Schon auf ihrem ersten Album zeigte das Drum'n'Guitar-Duo Deap Vally aus Los Angeles, wo die Harke begraben ist, und lieferte ein überzeugendes Statement in Sachen moderner Riot Grrrl-Ästhetik ab. Auf dem nun vorliegenden zweiten Album verfeinern Lindsey Troy und Julie Edwards - mit Unterstützung von Nick Zinner, seines Zeichens auch Gitarrero bei den Yeah Yeah Yeahs - das Konzept weiter. Dass Zinner jemand ist, der sich mit Bandstrukturen jenseits des normalen 4-piece-Set-ups auskennt, hat er ja schon des öfteren bewiesen. So knackig cool wie diese Scheibe klang aber noch keine seiner Produktionen. Das liegt auch daran, wie geschickt hier die gedoppelten Gitarren und Vocals um den raumgreifend knackigen Drum-Overkill Lindsey Troys angerichtet sind. Dieses Mal gibt es mehr oder minder geradlinige Rock-Sounds zu begutachten, die indes - meilenweit entfernt von jedweden (insbesondere männlichen) Klischees - einen erfrischend innovativen Do-It-Yourself-Charakter aufweisen. Inhaltlich machen sich die Damen - wie schon der Titel verrät - über Geschlechterrollen und entsprechende Vorurteile Gedanken, die in Textzeilen wie "I am not ashamed of my sex life - but I wish it was better" gipfeln und somit auch eine Prise selbstironischen Humors ins Geschehen einbringen.