Wer im Web arglos nach dem Kanadier Royal Wood googelt, dem kann es passieren, dass er diesen als "Liedermacher" findet. Was genau das meint, wird nicht so recht deutlich, aber vermutlich ist sein Ansatz als Pianist mit einem Faible für reichhaltig inszenierte, orchestrale Arrangements zu ungewöhnlich, als dass er einfach als Singer/Songwriter durchginge. Auch auf seinem neuen Werk, "Ghost Light", zieht er wieder alle Register seines Könnens und präsentiert bemerkenswert detailreich ausformulierte Songs mit Verve und Aplomb - allerdings mit einem besonderen Merkmal: Arbeitete Woods bislang gerne mit der Creme der kanadischen Kollegen wie Hawksley Workman und besonders Kolleginnen wie Sarah Harmer, Kathleen Edwards oder Jill Barber zusammen, so zog er sich dieses Mal mit Produzent Bill Leffer in ein Studio in L.A. zurück und spielte dort alle Instrumente selbst ein. Nicht, dass man dieses Ein-Mann-Orchester-Setting der Scheibe tatsächlich anhörte, denn Wood gelingt es, die Sache betont nonchalant und organisch rüberzubringen. Insbesondere aufgrund des ausgezeichneten Songmaterials ist dieses eine echte Empfehlung in Sachen Canamericana.