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14.10.2016
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Irah - Into Dimensions

Irah - Into Dimensions
Tambourhinoceros/Indigo
Format: CD

Dieses erste Album des dänischen Projektes Irah wird vorsichtig als Mini-LP angekündigt. Trotzdem hat das Ding mit seinen acht Tracks (von denen zwei zugegebenermaßen Intro- bzw. Outro-Charakter haben) durchaus eine Lauflänge, die so mancher Longplayer nicht erreicht. Das mag auch daran liegen, dass die Band - unter der Führung ihrer enigmatischen Sängerin Stine Grøn - so etwas wie die musikalische Zeitdehnung beherrscht. Die elegisch/sphärisch angelegten Tracks des Trios scheinen auf unterhaltsame Art länger, als sie tatsächlich sind. Das wiederum kommt daher, dass diese nicht etwa als E-Pop-Songs angelegt sind, sondern als elegische Fugen, die sich um den bemerkenswert melodischen Gesang von Stine Grøn ranken. In der Tat hat es schon lange kein Projekt mehr gegeben, das sich dermaßen hemmungslos der Melodie als solcher hingibt.

Im Zentrum der Betrachtungen steht dabei - wie angedeutet - Stines Gesang, der sich - verbal oder non-verbal - um die angestrebten Gesangsmelodien rankt. Alles andere (meist ein elegantes Slowcore-Trip-Hop-Backdrop) ist dabei bloßes Beiwerk, da es Stine mühelos gelingt, den Hörer in ihren Bann zu ziehen und auf eine Space-Oddity der etwas anderen Art mitzunehmen. Ihre mystischen Science-Fiction-Lyrics unterstreichen diesen Aspekt sogar noch. Insgesamt ist das schon ein bemerkenswert faszinierender Ansatz, wie man ihn in dieser Konsequenz vielleicht zuletzt höchstens noch von Lisa Gerrard vertreten gesehen hat.



-Ullrich Maurer-


 

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