Der "Kölner Berufspsychologe" und Gelegenheitsschauspieler Guido Dossche hat sich insofern einer besonderen Nische der Darkwave- und Gothic-Szene gewidmet, als das er auf seinem neuesten Tonträger einen eigenartigen (weil ungewohnten) Mix aus Darkwave Dramatik/Romantik und ambitionierten elektronisch Club-Elementen realisiert. Dabei ist das neue Werk (auf dem es aus naheliegenden Gründen um das Thema Verlust geht) für eine Produktion aus der Düsterecke aus musikalischer und produktionstechnischer Sicht geradezu lebensbejahend und poppig ausgefallen. Dass sich Dossches bierernste Gesangsvorträge trotz des eher melancholischen Kontextes unfreiwillig komisch anhören, ist Genre-immanent und darf dem Meister somit nicht angelastet werden. Davon mal abgesehen bietet Dossche einen Ansatz, der für alle, denen der Graf vielleicht zu unheilig ist und für den echte Goths zu tot erscheinen, eine interessante Alternative bietet.