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17.02.2017
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Finn - Wie weit

Finn - Wie weit
Department/Warner Music
Format: CD

Der in Berlin lebende und arbeitende, norddeutsche Songwriter Finn hat eine für heute fast schon normale Laufbahn vorzuweisen: Als Kind einer musikalischen Familie geriet er 2010 in eine TV-Casting Show und nutzte diese, um erste Erfahrungen sammeln zu können, bevor er sich dann jetzt, mit Hilfe von Stefan Kraatz und Jim Hickey, als ausformulierter, deutschsprachiger Singer/Songwriter der Öffentlichkeit präsentiert. Dabei gehört Finn leider doch erkennbar zu jener Sorte von Liedermachern, die lamentierend über die Unbilden des (Liebes-)Lebens reflektieren und damit ihrer romantischen Neigung Vortrieb leisten. "Leider doch" heißt es übrigens, weil sich der Mann mit seinen Live-Shows (z.B. als Support für Faber oder Fil Bo Riva) als gar nicht so lamentös präsentierte, wie er das nun auf seinem Longplayer tut. Ansatzweise löst sich Finn auch von der melancholisch gesättigten Grundstimmung - zum Beispiel dann, wenn er sich für andere Charaktere als sich selbst interessiert (wie z.B. beim "Regenmädchen", der "Königin der Dramen" oder "Herrn Steinkamp") oder dann, wenn er eine musikalisch poppige Note anschlägt, wie beim Opener, dem autobiographischen "Norden". Was Finn zugutegehalten werden muss, ist der Umstand, dass er sich nicht als singender Spaßmacher, sondern als poetisch ambitionierter, sensibler Songwriter präsentiert, der lieber eigene Gedanken formuliert als nach der großen Geste zu schielen.


-Ullrich Maurer-



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