Es ist sicherlich kein Zufall, dass das erste Album, das der Mastermind des Projektes Planeauster unter seinem eigenen Namen, Michael Moravek, veröffentlicht, dem Geist eines durchschnittlichen Waterboys-Albums so nahe kommt. Nicht etwa, dass Moravek stimmlich so klingt wie Mike Scott (das geht eher nuanciert in Richtung Dylan) oder dass er bewusst Waterboys-Songs zu emulieren sucht - aber was die Sensibilität, die Wortwahl (!) und die Art, die Harmonien zusammenzusetzen angeht, so schwimmt er da mit Scott durchaus auf der selben Wellenlänge. Und dann spielt schließlich auch noch Steve Wickham von den Waterboys mit und schrieb zudem die Liner-Notes. Das ist das, was Moraveks Debüt offensichtlich auszeichnet. Weniger auffällig ist es dann schon, wenn man liest, dass The Great Crusades hier als Moraveks Band fungieren, denn hier wird nicht gerockt, sondern dezent und folky geswingt. (Die Crusades lernte Moravek bei einem Aufenthalt in Chicago kennen, bei dem das letzte Planeausters-Album entstand.) Am Ende kommt unter dem Strich eine verdammt feine und vollkommen glaubwürdige Singer-Songwriter-Scheibe dabei heraus, die keinerlei Konkurrenz zu fürchten hat - weder nationale, noch internationale. Nicht schlecht, für einen Ravensburger...