Also die Sache ist die: Kim Janssen ist ein in den Niederlanden geborener, aber in Asien aufgewachsener Songwriter, der auf seinem Debütalbum seine Erlebnisse ebendort in melancholisch-düsteren Pop-Balladen aufbereitet, die dann von Eiríkur Orri Ólafsson von Sigur Rós entsprechend atmosphärisch produziert wurden. Das kann man aber auch poetischer sehen: Janssen tastet sich hier sozusagen musikalisch an einen Spätsommertag durch den morgendlichen Nebel allmählich ins Sonnenlicht. Dort fühlt er sich zwar nicht unbedingt wohl, hat aber andererseits auch keine Lust, miesepetrig im Halbschatten zu versauern (zumal seine Songs neben Melancholie auch immer eine Art musikalischen Silberstreif beinhalten), bis er sich mit dem letzten Song, "Rama Vi", zumindest stimmungsmäßig dann doch auch mit den Sonnenstrahlen arrangiert. Macht keinen Sinn? Doch, schon - denn genau das ist die Stimmung, die Janssen mit seinen sorgsam angeordneten Songs evoziert.