Die Mighty Oaks gehören zu jener Spezies von Songwritern, bei denen - anlässlich des umwerfenden Erfolges des Trios - die Frage "warum jetzt gerade die?" anklagend im Raume steht. Nicht, dass die multinationale, aus Ian Hooper, Claudio Donzelli und Craig Saunders bestehende Combo etwas falsch machte - die Herren schreiben schließlich angenehm temperierte, melancholisch-romantische Folkpopsongs, die auf diesem zweiten Werk mit mächtig Fundus zuweilen auch üppig arrangiert in Szene gesetzt werden - aber sie machen auch nichts anderes als Myriaden ihrer weniger erfolgreichen Kollegen und vor allen Dingen machen sie auch nichts Neues. Wahrscheinlich waren die Mighty Oaks einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

Ein Teil ihres Erfolges mag darin begründet sein, dass sie mit ihrem pflegeleichten Ansatz ohne wirkliche Ecken, Kanten und Identitäten bei ihrem jugendlichen Publikum offene Türen einrennen, die bei älteren Musikbegeisterten bereits durch entsprechend gepolte Bands, die - wie die Mighty Oaks - auf akustisches Grundmaterial und austarierten Harmoniegesang setzen ("America", kommt dabei als Referenz in den Sinn) bereits hinreichend aufgestoßen wurden. Noch mal deutlich: "Dreamers" ist kein schlechtes Album und bietet hinreichend abwechslungsreiches Material und diverse potentielle Hits - nur etwas Besonderes ist es - auf rein musikalischer Ebene - halt nun mal nicht.