Das letzte Werk der faröischen Elfenkönigin Eivør war ja so eine Art "Begleitalbum" zu ihrem letzten internationalen Release "Bridges", auf dem sie sich in ihrer Muttersprache Gedanken über die Möglichkeiten machte, zu seinen Wurzeln zurückkommen zu wollen. Anlässlich dessen, dass es in England offiziell kein Album der inzwischen in Kopenhagen residierenden Songwriterin gibt, entschloss sie sich, die Gelegenheit zu nutzen, das Material von "Slør" neu zu interpretieren - und für diese dann auch in England geplante Veröffentlichung - auch gleich auf Englisch zu übersetzen. Nicht, dass das übrigens eine große Rolle spielt, denn Eivør singt hier (vielleicht unbewusst?) so lautmalerisch, dass kaum etwas zu verstehen ist und man stattdessen der Illusion erliegt, die großen Gesten und Manierismen, der sie sich bei Live-Auftritten befleißigt, gleich mit dargeboten zu bekommen. Das passt aber zu dem Titel des Albums, denn "Slør" ist ein nicht 1:1 zu übersetzender Begriff, der in etwa "verwaschen" oder "undeutlich" bedeuten könnte. Und dann noch was für die Eivør-Fans: Das Ganze geht schon recht konkret in Richtung Synthie-Pop - was ja nicht schlecht sein muss, aber für Puristen natürlich schon wieder inakzeptabel sein könnte.