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02.06.2017
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Sweet Baboo - Wild Imagination

Sweet Baboo - Wild Imagination
Moshi Moshi/Rough Trade
Format: CD

Stephen Black alias Sweet Baboo ist ja nun wirklich kein Mann, der etwas für die Förderung von Erwartungshaltungen tut. Insofern darf es niemanden überraschen, dass auf jeder Sweet Baboo-Veröffentlichung eigentlich alles überraschend sein kann. Außer vielleicht dem eleganten, detailverliebten, liebevoll austarierten, klassischen Brit-Pop-Songwriting, mit dem der Meister auch hier wieder brilliert. "Wild Imagination" bietet zwischen gemütlich pluckernden analogen Rhythmusmaschinen, mäandernden Harfen-Effekten, kammermusikalische Bläsersätzen, flirrenden, analogen Synthies, Disco-Soul-Grooves und ambientmäßgen Drones so ziemlich alles, was möglich erscheint. Und dann sind da immer wieder diese wunderhübsch sich um sich selbst windenden Melodien, die geringere (wie z.B. Badly Drawn Boy) bestenfalls gelegentlich, Black aber in jedem einzelnen Song hinbekommen. Dabei ist "Wild Imagination" eigentlich gar nicht wild, sondern - im Gegenteil - sogar besonders friedfertig und sanftmütig geraten; was auch damit zusammenhängen mag, dass Black den psychedelischen Charakter früherer Veröffentlichungen zugunsten eines organischen Ansatzes deutlich zurückgefahren hat. Auch wenn das vielleicht gar nicht der Anspruch gewesen sein mag: Mit "Wild Imagination" ist Sweet Baboo ein richtiges, kleines Weird-Pop Meisterwerk gelungen.


-Ullrich Maurer-


 

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