Eine "Hybrid-Fantasie musikalischster Natur" nennt die aktuelle Bio das neue Werk des "songwritenden Trompeters" Nils Wülker. Angestrebt ist dabei eine gleichberechtigte Verschmelzung von Jazz, Funk und HipHop, die Wülker mit seiner Band, dem E-Pop-Produzententeam The Krauts und vokaler Unterstützung von Rob Summerfield (Gesang) und Marteria (kein Gesang) realisierte. Das hört sich in der Beschreibung spannend und aufregend an, ist dann im Ergebnis aber ernüchternd banal geraten. Tatsächlich klingt das Ganze nach einer bloßen Fingerübung, bei der die Genres bestenfalls mal angetestet werden. Mit ein paar Funk-Grooves, bei denen sich insbesondere Drummer Benny Greb virtuos austoben darf, etwas Elektronik, ein paar mondänen Beats und ein paar poppigen Trompeten-Features kommt am Ende tatsächlich eher eine recht altbackene Fusion-Jazz-Scheibe dabei heraus. Mit einem ähnlichen Ansatz - aber ohne den Anspruch, etwas Neues schaffen zu wollen - war Wülker mit seinem letzten Werk "Up" auf diesem Sektor wesentlich erfolgreicher; was nur zum Teil daran liegt, dass dort interessantere Komposition die Basis bildeten als dieses Mal.