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02.06.2017
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H. Hawkline - I Romanticize

H. Hawkline - I Romanticize
Heavenly/Pias Cooperative/Rough Trade
Format: CD

Der Waliser Huw Evans schreitet auf seinem neuen Album als H. Hawkline mutig in Richtung Zukunft. Jedenfalls in dem, was er musikalisch hier wagt, denn trotz des assoziativen Titels der Scheibe geht es hier eher mit Kalkül und Vision ans Werk, als mit Herz und Bauch. Auf "I Romanticize" treibt H. Hawkline das New Wave-Konzept avantgardistisch auf die Spitze: Das meint eine Art von Musik, die sich der grundlegenden Tugenden wie Folk oder Blues komplett entledigt hat und im technokratischen Ansatz auf virtuoser Ebene zum Ziel zu gelangen sucht. Zusammen mit dem Produzenten Samur Khouja und seiner musikalischen Partnerin Cate LeBon und Gastmusikerin Stella Mozgawa von Warpaint bohrt er das Klanguniversum aus vertrackten, komplexen Gitarrenläufen und damit verzahnter artifizieller Stolperrhythmen gnadenlos auf. Nicht, dass Hawkline deswegen keine Pop-Ästhetik anstrebte - es ist halt nur eine hakelige, umständliche und gewöhnungsbedürftige Art, altbekannte Klischeebegriffe wie "Love", "Goodbye", "Time" oder "You" in neue musikalische Kleidchen zu stecken - wie Evans selber erklärend meint. Sagen wir mal so: Das Experiment ist ihm auf eine interessante, wenngleich zuweilen etwas anstrengende Art und Weise dann auch gelungen.


-Ullrich Maurer-


 

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