Gerry Spehar ist das, was man guten Gewissens als geborenen Cowboy bezeichnen darf - denn er wuchs auf der Ranch seines Onkels Will auf, der ihm auch seine erste Gitarre schenkte - was zu einer Karriere als Troubadour führte, die Spehar bis in die 70er Jahre zusammen mit seinem Bruder George zu einigem Erfolg führte. Es folgte dann eine Phase sozialer Notwendigkeiten mit einem gut bezahlten Day Job als Banker, die wiederum dazu führte, dass Spehar erst jetzt - 30 Jahre später - wieder dazu kam, seine Karriere erneut aufzugreifen.

Interessanterweise setzte Spehar dabei aber nicht nahtlos an seine Country-Laufbahn an, sondern organisierte sich als Backing Band I See Hawks In LA und legt somit ein ausformuliertes, klassisches Country-Rock-Album vor, in dem sich die Routine des Meisters angenehm bemerkbar macht und das von einer in heutigen Zeiten fast schon ungewohnten Portion Optimismus geprägt wird - und das, obwohl Gerrys Gattin Sue, der er dieses Werk letztlich dann auch widmete, kurz vor Abschluss der Arbeiten an Krebs verstarb.