Musik hält bekanntlich jung, während alles andere um einen selbst immer älter zu werden scheint. Unter dieser Prämisse kann man heutzutage auch gerne mal deutlich jenseits der 20 noch mit der Popmusik flirten. Das - oder ähnliches - müssen sich Songwriter (und Schauspieler) Christoph Letkowski und seine drei Mannen gedacht haben, als sie - allesamt langjährige Profis auf ihrem Gebiet - das Projekt Von Eden ins Leben riefen. Das mit dem Alter bringt da gewisse Vorteile mit sich: Man braucht nicht mehr planlos draufloszujammen, sondern kann sich etwa ein Konzept überlegen. Das bestand in diesem Fall darin, den angestrebten Akustik-Pop mit sachten Rock-Elementen mit Folk-Tendenzen aufzuwerten und somit ein Erkennungsmerkmal zu etablieren, was über den bloßen Gesang des Frontmannes hinausgeht.

Das ist ganz gut gelungen - und auch notwendig, denn inhaltlich gibt es gepflegten Betroffenheitspop mit eher überschaubarer poetischer Note (aber fairerweise auch ohne Comedy-Anspruch), der sich nicht wesentlich vom Ansatz bereits etablierter Deutschpop-Kollegen absetzt. Zum Glück sind Von Eden auch alt genug, diese bereits erwähnten Kollegen nicht zu emulieren und ihr Heil auch nicht im Bombast oder in der Lautstärke zu suchen. Dafür ist das Ganze dann produktionstechnisch doch zu lieblich ausgefallen. Hier hätte man sich Ecken und Kanten gewünscht - nicht eher beiläufiger Schönklang.