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20.10.2017
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Wes Swing - And The Heart

Wes Swing - And The Heart
Greywood/Timezone
Format: CD

Und wieder haben wir mit Wes Swing einen Künstler, der die Musik als Therapie nutzt, um sich an den eigenen Haaren wieder aus dem Sumpf herauszuziehen, in den ihn seine Psyche geführt hat. Der Amerikaner Wes Swing macht das - unter der Regie des kongenialen Produzenten und Songwriter Paul Curreri (dem Ehemann von Devon Sproule) - dann so, dass er zunächst mal seine Depressionen mit musikalischen Mitteln manifestiert (z.B. in Form erdrückender, mit Synthies, Blechbläsern und klagenden Vocals dramatisierter Drones) - und dann mit Hilfe sanftmütiger Pop- und Folk-Songs wieder auflöst. Dabei legt er eine bemerkenswerte Übersicht an den Tag und wagt insbesondere als Komponist und Arrangeur viel. Die episch strukturierten Tracks fügen sich dabei zu keinem bestimmten Stil zusammen, sondern gefallen in der Art, wie Swing und Curreri hier Organisches und Elektronisches verschmelzen und dabei auch gerne mal die Musik für sich alleine sprechen lassen. Dabei gelingt Swing - zumindest in den versöhnlichen Momenten - eine Art von unwirklichem Dream-Pop, bei dem er den Zuhörer über den Folkpop über klassische Opulenz hin zu leichtfüßigem E-Pop führt (oft in einem einzigen Song), wie man ihn in dieser Form auch noch nicht vernommen hat.


-Ullrich Maurer-


 

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