"Auskultation" ist ein medizinischer Fachbegriff und heißt soviel wie "das Abhören von Geräuschen, die im Körperinnern, bes. im Herzen (Herztöne) entstehen". Wie macht man denn sowas musikalisch? Nun, das Rezept der Band aus Denton, Ohio, ist schon mal gar nicht schlecht: Viel Geduld braucht man, und gründlich muß es sein. Was sich auf dem Vorgänger bereits ankündigte, wird hier konsequent fortgesetzt. Es gibt viele, schöne, langsame und lange Stücke im Slo-Mo-Tempo, die vor allen Dingen von Details leben. Mal ist das die Instrumentierung (vielseitig eingesetzte E-Pianos z.B.), mal überraschende Kehrtwendungen - wenn z.B. das Tempo nach dem ersten Drittel eines Songs plötzlich um die Hälfte reduziert wird - oder Kleinigkeiten, wie z.B. Ennio Morricone-mäßige Soundsamples, die indes die Atmosphäre des Stückes jeweils prächtig unterstützen. Überhaupt: Atmosphäre ist wichtig, beim Abhören des Herzens. Es gibt viel Raum und Zeit, in dem Marcus Striplin's Stimme unscheinbar, brüchig aber bestimmt herumgeistert. Zwar geben Pleasant Grove nicht vor, irgendeine Heilung des Herzens herbeiführen zu können, die Untersuchung alleine ist aber eh schon spannend genug. Und worauf, wenn nicht auf den eigenen Herzschlag, soll man denn wohl ansonsten hören, wenn es um Musik geht?